Sanierung der Unteren Salzach No-Regret-Maßnahmen flussaufwärts auf Höhe Lebenau

Projektbeginn: Januar 2023
Projektende: April 2026

Begründung und Zielsetzung

Auch im Bereich Lebenau zwischen Laufen und Fridolfing soll die Salzach wieder mehr Raum bekommen. Ähnlich wie bei der bereits umgesetzten Maßnahme nördlich von Tittmoning soll die Uferbefestigung auf der bayerischen Seite auf rund 3 km entfernt werden. Damit bildet der Abschnitt zwischen der Laufener Salzachschleife und dem Kraftwerk Lebenau die dritte Phase der sogenannten "No-Regret-Maßnahmen" an der Salzach. Ziel dieser Maßnahmen ist es, das Eintiefen der Gewässersohle zu bremsen und zugleich die Renaturierung voranzutreiben, ohne der aktuell diskutierten Wasserkraftnutzung wenige Kilometer flussabwärts vorzugreifen.

Unmittelbar stromauf dieses Bereichs ist das Wasserwirtschaftsamt mit einer weiteren Aufgabe konfrontiert: der Sicherung des Offenen Deckwerks. Zur Sohlstabilisierung wurde hier bereits 2008-2009 auf einer Länge von 500 m eine flächige Sohlsicherung aus Wasserbausteinen eingebaut, um die bestehenden Hochwasserschutzdeiche und -mauern, wie auch die Brücken in Laufen/Oberndorf langfristig zu sichern. Um die Arbeiten damals schnell abschließen zu können wurde am Ende der bereits gesicherten Strecke als Abschluss ein Querriegel zum Schutz vor rückschreitender Erosion eingebaut. Die Sicherung des Offenen Deckwerks soll nun ergänzt werden, da seit kurzem unterhalb des Querriegels deutliche Auskolkungen zu beobachten sind. Zeitlich und logistisch sollen sich diese Arbeiten an der Ausführung der oben beschriebenen No-Regret-Maßnahme orientieren: die dort ausgebauten Steine sollen möglichst ohne Zwischenlagerung weiter zum Offenen Deckwerk transportiert und dort eingebaut werden.

Projektausführung

Kies und Sand aus dem Uferrückbau wird zu einer Sandbank umgelagertKies und Sand aus dem Uferrückbau wird zu einer Sandbank umgelagertAbb. 1: Plan des rückgebauten Ufers

Für den dritten No-Regret-Maßnahmenbereich wurde im Winter 2023/2024 die Entwurfsplanung fertiggestellt. Geplant ist der Rückbau der Ufersicherung und eine initiale Aufweitung bis maximal zur luftseitigen Begrenzung des Treppelwegs. Um die Salzach in einen besseren ökologischen Zustand zu überführen, werden im Aufweitungsbereich auch Strukturelemente wie Wurzelstücke und Totholz eingebaut und Kies- bzw. Sandbänke mit dem anfallenden Material des Uferrückbaus geschüttet. Dies kommt vor allem dem Lebensraum für Fische zugute. Die weitere Aufweitung der Salzach soll dann über die kommenden Jahrzehnte eigendynamisch erfolgen, d.h. bei erhöhter Wasserführung werden immer wieder größere oder kleinere Teilbereiche des Ufers abgetragen werden. Der neue Weg entlang der Salzach führt dann über den bereits bestehenden Forstweg im Auwald. Zum Schutz des Ausleitungskanals des Kraftwerks Lebenau am Westufer der Salzach wird ein Abschlussbauwerk aus Steinen errichtet. Sollte der Fluss die Böschungen in diesem Bereich bis dorthin abtragen, bilden die Steine einen Riegel, der den Kanal sichert.

Im April 2024 läuft der Genehmigungsprozess an, auch ergänzt um die Maßnahmen zur Sicherung des Offenen Deckwerks.