Renaturierungsmaßnahmen Untere Alz - Tacherting bis Mündung Inn

Begründung und Zielsetzung

Mit verschiedenen Renaturierungsmaßnahmen wird der Abschnitt der unteren Alz zwischen Tacherting und der Mündung in den Inn kontinuierlich verbessert. Ziel ist es den guten ökologischen Zustand zu erreichen, den die Europäische Wasserrahmenrichtlinie für alle Gewässer fordert. Besonders die Fischfauna profitiert von den vielfältigen ökologischen Maßnahmen.

Finanzielle Unterstützung bei der Umsetzung erhält das Wasserwirtschaftsamt Traunstein dabei vom Verein „Naturnahe Alz e.V.“. In dem Verein haben sich acht Unternehmen aus dem Bayerischen Chemiedreieck zusammengeschlossen, um sich gemeinsam für eine nachhaltige Renaturierung der Alz einzusetzen.

Entfernung der Uferversteinung und Einbau von Strukturmaßnahmen im Gewässerbett

Anfang 2024 sind im Bereich von Unteremmerting auf einer Länge von 300 m alte Sicherungsbauwerke entfernt worden. Mit den gewonnenen Steinen konnten die Arbeiter der Flussmeisterstelle Salzach, die zum Wasserwirtschaftsamt Traunstein gehört, verschiedene Strukturen, wie Inseln oder Strömungslenker in das Gewässerbett der Alz einbauen. Für eine naturnahe Gestaltung wurden Bäume und Astwerk in die Inseln integriert. In den flachen Bereichen können nun Fische laichen, Stellen ohne Strömung dienen Jungfischen als Rückzugsort. Und auf den Inseln haben seltene Vögel wie der Flussuferläufer einen neuen Lebensraum.

Maßnahme 2024 mit Bau von Inseln und Strömungslenkern mit Totholz zur Verbesserungen der ökologischen Vielfalt insbesondere für die Fischfauna.

Bereits in den Jahren 2007/2008 wurden zwischen Emmerting und der Mündung in den Inn wurde die Ufersicherung auf insgesamt ca. 1700 m Länge entfernt, um eine natürliche Entwicklung von Ufer und Sohle einzuleiten.

drei Bilder zeigen chronologisch die Wanderung des UfersBild vergrössern Maßnahme von 2007/2008 zur naturnahen Entwicklung. Entwicklungsstand der Kiesbank nach dem Hochwasser 2013 (Verlagerung des Ufers um ca. 30 m).

Nicht nur in Emmerting, auch unterhalb der Staustufe Hirten haben Ende 2023 die Arbeiter der Flussmeisterstelle Salzach auf einer Länge von 400 m Strukturen in die Alz eingebracht. Abgestorbene Wurzeln im Fluss bieten Fischen wie Äsche und Barbe Unterstand. Kleine Buhnen aus Nagelfluhsteinen sorgen für schnelle und langsamere Strömungsverhältnisse, was gerade für Jungfische wichtig ist.

Maßnahme 2023 unterhalb der Staustufe Hirten mit Bau von Strukturen aus Steinen und Wurzelstöcken

Anlegen von Altwässern

Bisher wurden zehn Altwässer mit einer Länge von ca. 1400 m als neuer Lebensraum für Fische und Amphibien fertiggestellt.

Altwasserarm im AuwaldBild vergrössern geschaffene Altwasserstrukturen im Bereich Emmerting